Dr. Oliver Busch
Oliver Busch
In den letzten Jahren konzentrierte sich meine Forschung auf die Simulation von Transporteigenschaften in zwei verschiedenen Regimen: stationäre und ultraschnelle Prozesse.
Im stationären Bereich untersuchte ich transversalen Transportphänomene, insbesondere den intrinsischen anomalen, Spin und Orbitalen Hall-Effekt, auf dem Kagome-Gitter. Mithilfe von Modellrechnungen, die auf dem Tight-Binding-Ansatz und dem Berry-Krümmungsformalismus beruhen, habe ich den Einfluss der Gitterstruktur, der Spin-Bahn-Kopplung und der nichtkollinearen magnetischen Texturen untersucht.
Im ultraschnellen Bereich umfasst meine Arbeit die Simulation der laserinduzierten Elektronendynamik in dünnen Filmen mit unserem selbstentwickelten Computercode EVOLVE: Die Verwendung einer effektiven Ein-Elektronen-Dichtematrix in Kombination mit Tight-Binding-Berechnungen im realen Raum ermöglicht die Untersuchung der zeitlichen Entwicklung während der Laseranregung mit Femtosekunden- und atomarer Auflösung. In meiner Forschung wird die Rolle von Oberflächen, Grenzflächen und Laserpuls-Polarisation bei diesen Prozessen analysiert.
Forschungsschwerpunkte
Spintronics und Orbitronics:
- Modell-Rechnungen basierend auf einem Tight-Binding-Ansatz
- Zeitunabhängiger Elektronentransport in Berry-Curvature-Formalismus
- Intrinsische Anomaler, Spin und Orbitaler Hall-Effekt in Nichtkollinearen-Kagome-Magneten
Simulation von ultraschneller Elektronendynamik induziert durch Femtosekunden-Laser-Pulse:
- Realraum-Tight-Binding und Einelektron-Dichte-Matrix-Ansatz zur Beschreibung der Zeitentwicklung nach von-Neumann-Gleichung
- Laser-Anregung in Dipolnäherung
- Ultraschneller Transport von Spin- und Orbitalem magnetischen Moment in endlichen Systemen
Kontakt
Dr. Oliver Busch
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06120 Halle (Saale)
Telefon: +49 (0) 345 55-25443
Telefax: +49 (0) 345 55-25446
oliver.busch@physik.uni-halle.de
Eingeladene Vorträge
02/2024 - Gruppenseminar Quanten-Theorie der Materialien (PGI, Forschungszentrum Jülich, Deutschland)
Highlight
Mikroskopischer Ursprung des anomalen Hall-Effektes in nicht-kollinearen Kagome-Magneten
Nicht-koplanare virtuelle magnetische Textur
In dieser theoretischen Studie ermitteln wir den Ursprung des anomalen Hall-Effekts in nicht-kollinearen Kagome-Antiferromagneten auf mikroskopischer Ebene. Trotz einer verschwindenden Nettomagnetisierung erlaubt die magnetische Punktgruppe bestimmter koplanarer Systeme diesen Effekt. Wir gehen über Symmetriebetrachtungen hinaus und analysieren den System-Hamiltonian. Dabei zeigen wir, dass Spin-Bahn-Wechselwirkung und einer (virtuelle) Verkippung der magnetischen Momente aus der Kagome-Ebene innerhalb dieses Modells äquivalent sind. Infolgedessen interpretieren wir den anomalen Hall-Effekt in mehreren Kagome-Antiferromagneten als einen effektiven topologischen Hall-Effekt, der von einer virtuellen nicht-koplanaren magnetischen Textur herrührt.